Kauf neuer PKW-Anhänger
Die große Auswahl an Herstellern und Modellen macht die Entscheidung nicht leicht. Daher sollte man systematisch vorgehen.
Spezialist oder Allrounder?
Zuerst sollte geklärt werden, was man transportieren will. Wird grundsätzlich nur eine Sache transportiert, empfiehlt sich ein Anhänger, der speziell für diesen Zweck gebaut ist. Gibt es noch weitere Einsatzbereiche, muss man einen Kompromiss eingehen. Dann kommt nur ein Anhäng er mit Allroundtalent in Frage
Welche Last?
Sollen große Lasten transportiert werden, muss der Anhänger eine entsprechende Nutzlast haben. Hier stößt man schnell an die Frage “Einachser oder Zweiachser?” und “Gebremst oder ungebremst?”. Auch das Zugfahrzeug muss natürlich eine Anhängelast haben, die den Einsatz des gewählten Anhängers erlaubt.
Einachser oder Zweiachser?
Eigentlich spricht alles für den Zweiachser. Er hat die höhere Nutzlast, läuft ruhiger, reagiert besser auf Spurrillen und ist z.B. besser für die Aufnahme von Wechselbehältern geeignet.
Einachser lassen sich besser rangieren, haben das geringere Eigengewicht und sind in der Anschaffung günstiger. Wenn neue Reifen fällig sind, müssen nur 2 ersetzt werden.
Gebremst oder ungebremst?
Gebremste Anhänger sind zwar teurer, bieten aber dafür auch handfeste Vorteile. Die Bremsen des Zugfahrzeuges werden entlastet, der Bremsweg verkürzt sich um etwa 17% und der Anhänger bricht bei Vollbremsungen nicht so leicht aus. Außerdem gelten für ungebremste Anhänger oft Einschränkungen vom Fahrzeughersteller oder der Zulassungsstelle. Gerade viele kleinere Pkw dürfen nur mit gebremsten Anhängern ihre volle Anhängelast nutzen.
Welche Qualität?
Ein qualitativ hochwertiger Anhänger ist selbstverständlich teurer als ein Modell für geringere Ansprüche. Am wichtigsten sind die Bodenplatte und der Aufbau. Bei häufiger Nutzung macht sich die bessere Qualität meist schnell bezahlt. Für den sporadischen Einsatz reicht in der Regel ein preiswerter Anhänger.
Bei hartem Einsatz wird auch die Reparaturfreundlichkeit schnell zu einem wichtigen Qualitätsaspekt.
Tempo 80 oder 100?
Es gibt Anhänger, die Tempo 80 fahren dürfen, und Anhänger, die Tempo 100 fahren dürfen. Letztere sind etwas aufwändiger und damit auch teurer. Gerade auf längeren Strecken macht sich diese Investition aber bezahlt, denn mit Tempo 80 hat man das Gefühl, nie anzukommen und wird selbst für Lkw zum Hindernis. Bitte beachten Sie auch die Rechtlichen vorgaben der StVO, das Zugfahrzeug und Anhängelast ist abhäng davon.
Der Stellplatz
Der Stellplatz sollte beim Anhängerkauf ebenfalls berücksichtigt werden. Ist der Anhänger ständig Wind und Wetter ausgesetzt, können eine Plane oder fester Aufbau Vorteile haben. Auch die richtige Materialwahl (Aluminium / feuerverzinkte Bleche) dürfte in diesem Zusammenhang nicht unwichtig sein.
Nicht nur beim Abstellen, sondern auch beim Ankuppeln kann es sehr praktisch sein, wenn man den Anhänger auch mit eigener Muskelkraft gut bewegen kann.
Baumarkt-Anhänger
Hier könnte auch “siehe Welche Qualität?” stehen. Anhänger aus dem Baumarkt sind knapp kalkulierte Minimalisten. Nur wer keine Ansprüche stellt, kann mit ihnen glücklich werden. Baumarkt-Anhänger haben oft sehr dünne Seitenwände, Klappen und Verbindungswinkel. Das hat zur Folge, dass viele Modelle sich schnell verwinden.
Reifengröße:
Bei plötzlichen Lenkmanövern kann sich ein Hänger aufrichten und im schlimmsten Fall umkippen. Je höher das Anhängergewicht und je größer die Reifen, umso geringer ist die Kippneigung.
Reifenalter:
Bei Anhängern, die Tempo 100 fahren dürfen, dürfen die Reifen nicht älter als 6 Jahre sein. Außerdem müssen sie mindestens den Geschwindigkeitsindex L (120 km/h) haben.
|